Die Unesco hat den Alpinismus auf die Liste des immateriellen Kulturerbes der Menschheit aufgenommen. Dies entschied der zwischenstaatliche Ausschuss der UN-Kulturorganisation bei seiner Tagung in der kolumbianischen Hauptstadt Bogotá. Die Schweiz, Frankreich und Italien hatten sich mit der Tradition des Bergsteigens in den Alpen beworben.

"Das Klettern und Wandern im Gebirge basiert auf vielfältigem Wissen über die Natur- und Wetterverhältnisse sowie die eigenen körperlichen Fähigkeiten", erklärte die deutsche Unesco-Kommission in Bonn dazu. Der Alpinismus betone "Werte des Miteinanders und des verantwortungsvollen Umgangs mit der Natur".

Fast 430 Titel gehören zur Liste des immateriellen Kulturerbes

Außerdem wurden der Almauf und -abtrieb in Österreich und ähnliche Traditionen in Griechenland und Italien neu mit auf die Liste aufgenommen. Vor allem Kühe, Ziegen und Schafe würden abhängig von der Jahreszeit von Weidefläche zu Weidefläche getrieben, so die Unesco. Durch die teilweise sehr langen Strecken, die bei der Wanderweidewirtschaft auf festen Routen zurückgelegt würden, formen sich Landschaften und Gemeinschaften würden verbunden.

Dem Antrag von Ägypten und etwa einem Dutzend weiterer arabischer Länder, die sich mit der Kultivierung der Dattelpalme beworben hatten, wurde auch stattgegeben. Die typischen Gewächse in Wüsten und Gebieten mit trockenem Klima sind nach Angaben der Unesco ein Indiz für Wasservorkommen. Ihre Früchte werden bei zahlreichen religiösen und gesellschaftlichen Anlässen gegessen. Auch die Blätter der Palme sind fester Bestandteil verschiedener Bräuche.

Einen deutschen Antrag gibt es in diesem Jahr nicht. Die Liste des immateriellen Kulturerbes umfasst weltweit fast 430 Titel aus Bereichen wie Tanz, Theater, Musik und Handwerk.