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Flyer-Präsentation im Landratsamt Berchtesgadener Land (v.l.): Gabi Thannbichler, Landrat Georg Grabner, Kreisbäuerin Maria Krammer und Kreisobmann Georg Baumgartner. (Fotos: Horn)
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Der neue Flyer wird schon in Kürze an den relevanten Stellen ausliegen.

»Hund und Kuh auf Du und Du«

Bad Reichenhall – »Hund und Kuh auf Du und Du« – so steht es in schwungvoll gestalteten grünen Lettern auf dem Faltblatt. Und im Untertitel geht es weiter: »Tipps für ein gutes Miteinander von Hundehaltern und Landwirten«. Ein Flyer, in dem auf die Problematik von Hundekot auf Wiesen und Feldern hingewiesen wird. Im Landratsamt Berchtesgadener Land stellten Kreisobmann Georg Baumgartner, Kreisbäuerin Maria Krammer und Landrat Georg Grabner den Flyer offiziell vor. Mit von der Partie war Gabi Thannbichler, die Vertreterin des Berchtesgadener Landes im oberbayerischen Arbeitskreis Öffentlichkeitsarbeit des Bauernverbandes.


»Wir wollen nicht mit erhobenem Zeigefinger dastehen und die Hundebesitzer anprangern«, sagt Maria Krammer und Landrat Georg Grabner ergänzt: »Es geht darum, bei den Hundebesitzern mehr Verantwortungsbewusstsein hervorzurufen.« Denn mit dem Flyer wird in sehr anschaulicher Art und Weise auf die Gefahren hingewiesen, die die Hinterlassenschaften von Hunden auf Wiesen und Feldern nach sich ziehen können.

Landrat Georg Grabner verweist darauf, dass der Hund als treuer Gefährte des Menschen in der Gesellschaft heute eine große Bedeutung habe. »Die Haltung von Hunden bringt aber auch Pflichten mit sich, damit Mitmenschen oder andere Tiere nicht gefährdet oder Grundstücke, auf denen Hunde laufen, nicht beeinträchtigt werden.« Das Berchtesgadener Land sei mit seinen zahlreichen bäuerlichen Familienbetrieben von Viehhaltung und Milchwirtschaft geprägt. Hundekot auf Wiesen, Almen und Weiden stelle für die Gesundheit der Rinder eine große Gefahr dar. »Deshalb sollten Hundehalterinnen und Hundehalter beim Verlassen des Hauses oder bei Wanderungen auch immer eine Plastiktüte einstecken. In allen Gemeinden im Landkreis findet man an Fuß- und Wanderwegen auch Hundetoiletten«, so der Landrat. Sein Appell an die Hundehalter lautet, Rücksicht auf die Landschaft und die Tierhaltung in der Landwirtschaft zu nehmen und somit die Landschaft im Berchtesgadener Land zu schützen.

Im Flyer kommen in kurzen Statements verschiedene Personen zu Wort, die aber mit einer Stimme sprechen: Rücksicht und Achtsamkeit zu pflegen und das gegenseitige Vertrauen von Hundehaltern und Landwirten zu stärken. Im Flyer gibt auf launige Art und Weise unter anderem auch Schäferhündin Berta ihren Kommentar ab, sie bringt es auf den Punkt: »Wir wollen ein gutes Miteinander. Das willst Du doch auch – oder?«

Einer der ersten Landkreise in Oberbayern

Der Flyer lag bei der Präsentation im Landratsamt druckfrisch auf dem Tisch. Gabi Thannbichler, die Vertreterin des Berchtesgadener Landes im oberbayerischen Arbeitskreis des Bauernverbandes für Öffentlichkeitsarbeit, war die Triebfeder im Berchtesgadener Land. »Wir waren einer der ersten Landkreise im Bezirk, die den Flyer fertiggestellt haben«, freute sie sich über das gelungene Werk. Nun geht es an das Verteilen: in den Landreisgemeinden, in allen Kleintierpraxen, in den Hundeschulen, in größeren Hotels, bei den Mitgliedern des Vereins »Urlaub auf dem Bauernhof«, an den Ausflugszielen Jennerbahn, Königssee, Predigtstuhlbahn und an den Nationalparkstellen soll das Faltblatt ausgelegt werden.

Im Grußwort des Nationalparkleiters Dr. Roland Baier heißt es: »Der Nationalpark ist in Teilen seiner Pflegezone Almgebiet und damit auch Sommer-Urlaubs-Region für Kühe, Kälber und Rinder. Begegnungen zwischen Kuh, Hund und Mensch sind hier alltäglich. Hunde müssen ihre Bedürfnisse verrichten können, das ist verständlich. Doch liebe Hundebesitzer: Bitte achten Sie darauf, dass Ihr Freund dies nicht auf beweideten Almwiesen tut. Zudem sind in der Natur entsorgte Hundekotbeutel eine große Belastung.« In einer kurzen Beschreibung erklärt Tiermedizinerin Dr. Karin Bolley die gesundheitlichen Auswirkungen für die Rinder, aber auch für den Menschen.

Gesundheitliche Auswirkungen

Im Hundekot können Erreger vorhanden sein, die zu Erkrankungen bei Mensch und Tier führen können, wie beispielsweise Salmonellen, Parasiten oder Hundebandwurm. Ein positiver Salmonellenbefund in einer Milchviehherde zieht große finanzielle Einbußen nach sich, wenn eine Milchliefersperre verhängt wird. Ausmerzungen oder Totgeburten sind schwerwiegende Folgen der Erkrankungen durch Hundekoterreger.

Kreisbäuerin Maria Krammer fasste es so zusammen: »Wir Landwirte sind darauf angewiesen, dass die Tierliebe der Hundehalter auch unsere Kühe einschließt. Denn nur diese haben es in der Hand, dass kein Hundekot unsere Tiere gefährdet.« Maria Horn